OLYMPISCHER TRIATHLON FRAUEN: CASSANDRE BEAUGRAND (FRA) NEUE OLYMPIASIEGERIN

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Paris, 31.07.2024 - Die Französin Cassandre Beaugrand gewinnt den Olympischen Triathlon der Frauen in Paris. Auf Platz zwei die Schweizerin Julie Derron, den dritten Platz erkämpfte sich die Britin Beth Potter. Hier ist das Rennen in der Zusammenfassung.

Nach einer verregneten Nacht wurde am Mittwoch Morgen grünes Licht für den Start der Frauen (und Männer) gegeben. Das Einzelrennen der Frauen wurde pünktlich um 8:00 Uhr gestartet - 55 Triathletinnen brachten die noch aufgewühlte Seine zum brodeln.

Das Schwimmen

Titelverteidigerin Flora Duffy setzt sich dank einer cleveren Taktik allein an die Spitze des Rennens. Nachdem die Athletinnen die ersten 450 Meter stromabwärts quasi fliegen, ist der Rückweg stromaufwärts umso schwerer. Hier wählt Duffy als Einzige einen etwas längeren Weg ganz nah ans Ufer heran - dort ist die Gegenströmung nicht ganz so stark. Alle anderen wählen den direkten Weg zwischen den Bojen, schwimmen dadurchd aber mittiger im Strom. Durch diese kluge Taktik kann sich die bis dahin amtierende Olympiasiegerin vom Rest des Feldes absetzen, sie steigt als Erste Schwimmerin aus dem Wasser, hinter ihr das Feld stark zersplittert.

Das Radfahren

Duffy fährt zunächst allein von vorn. Auf den ersten beiden (von sieben) Radrunden sortieren sich kleinere Grüppchen zu einer größeren Verfolgergruppe - mit dabei Laura Lindemann und Lisa Tertsch. Nina Eim verlor leider schon beim Schwimmen den Anschluss und begibt sich mit ca 1:30 min Rückstand auf die Radstrecke.

Stürze prägen das Renngeschehen
In der Nacht hatte es geregnet: die Strassen sind immer noch nass und extrem rutschig, wechselnde Strassenbeläge mit Kopfsteinpflasterpassagen und Fahrbahnmarkiereungen machen die Verhältnisse sehr anspruchsvoll. Das Radrennen ist geprägt von vielen Stürzen, die den Rennverlauf mitbeeinflussen.

Das trifft leider auch Lisa Tertsch. Sie stürzte in der dritten Runde mit mehreren anderen Athletinnen. Sie kann weiterfahren, verliert aber den Anschluss an die Führungsgruppe - diese schrumpft auf 10 Athletinnen zusammen. Flora Duffy hatte mittlerweile Tempo rausgenommen, ließ sich in die Gruppe zurückfallen, die nun als Spitzengruppe das Tempo bestimmt.

Dahinter formiert sich eine große Verfolgergruppe gebildet mit etwas über einer Minute Rückstand auf die Spitze. Sie wird angeführt von Taylor Knibb, der starken Radfahrerin. Die Verfolgergruppe sammelt nun alle Einzelfahrerinnen ein, die zwischen den beiden Gruppen liegen, auch Lisa Tertsch wird von der Gruppe geschluckt, in der sich auch Nina Eim befindet.

Schreckmoment in der vorletzten Radrunde: Sturz Laura Lindemann. Beim Anbremsem einer Kurve verliert sie den Grip und stürzt. Sie fährt weiter, aber die Führungsgruppe ist weg. Sie fährt nun die letzten beiden Runden komplett allein ca. 30 Sekunden dahinter.

Die mittlerweile auf neun Fahrerinnen geschrumpfte Spitzengruppe erreicht geschlossen den zweiten Wechsel, weiterhin mit dabei die Favoritinnen Flora Duffy (BER) und Georgia Taylor Brown (GBR) sowie ihre Landsfrau Beth Potter. Der Wechsel problemlos, alle Athletinnen gehen damit geschlossen auf die Laufstrecke.

Laura Lindemann wurde zum Ende der letzten Radrunde noch von der großen Verfolgergruppe "geschluckt", alle drei deutschen Athletinnen erreichen damit mit 1:05 Minuten die Wechselzone.

Das Laufen

An der Spitze wird richtig aufs Tempo gedrückt. Die Schweizerin Julie Derron zerreißt mit ihrem hohen Anfangstempo schon in der ersten (von vier) Laufrunde das Favoritenfeld. Ihr können nur die beiden Französinnen Beaugrand und Lombardi sowie Beth Potter (GBR) folgen. Alle anderen müssen abreißen lassen, auch Flora Duffy und Georgia aylor-Brown können nicht folgen.

Die vierköpfige Spitzengruppe läuft auch in den folgenden beiden Runden ein so hohes Tempo, dass der Abstand nach hinten immer größer wird. Schnell ist klar: die Medaillen werden unter diesen vier Athletinnen ausgemacht.

Letzte Runde: immer noch laufen alle vier Frauen Schulter an Schulter. Knapp zwei Kilometer vor Ziel die entscheidende Attacke der Französin Beaugrand. Mit langen Schritten reißt sie eine Lücke zu den Konkurrentinnen. Die Schweizerin Derron ist die erste Verfolgerin, im Schlepptau die Britin Beth Potter. Circa 50 Meter Vorsprung hat die führende Französin herausgelaufen, wird lautstark angefeuert vom Publikum am Straßenrand. Mit der ganzen französischen Nation im Rücken biegt sie auf die Zielgerade ein und gewinnt olympisches Gold in ihrem Heimatland. Julie Derron behauptet Platz zwei vor der Britin Beth Potter.